Der Scharmützelsee – das Märkische Meer

Der größte See Brandenburgs oder nur die Nr. 2?

Der Scharmützelsee – oder auch das Märkische Meer, wie ihn 1881 der Dichter Theodor Fontane nannte – zählt ohne Frage zu den beeindruckendsten Seen in Brandenburg. 10 km lang, 1,5 km an der breitesten Stelle und eine Wasserfläche von 12,1 km²: der Scharmützsee zeigt wahrlich Größe. Immer wieder gibt es Streit, ob es wirklich der größte See Brandenburgs ist, wie teilweise behauptet wird. Der Fläche nach sicherlich nicht: Der Schwielochsee, auch im Landkreis Oder-Spree ca. 20 km südöstlich vom Scharmützelsee gelegen, ist sogar 13,3 km² groß. Und auch der Senftenberger See misst  13 km², ist allerdings kein natürlicher See, sondern ein ehemaliger Tagebau, der geflutet und künstlich zum See umgewandelt wurde. Muß sich der Scharmützelsee also mit dem zweiten Platz begnügen? Nicht unbedingt: Das Volumen ist bedeutend größer: mit gut 0,1 km³ führt der Scharmützelsee fast doppelt so Wasser wie der Schwielochsee (0,06 km³). Und auch die Tief beeindruckt mit 29 m (statt 14 m).

„Scharmützelsee? Das klingt ja lustig!“

Auch über die Herkunft des Namens herrscht kein Konsens. Die einen Forscher sind der Meinung, dass der Name vom altsorbischen Wort für Faulbaum abstammt. Andere Forscher wiederum meinen, dass er in einem westslawischen Dialekt die gekrümmte Form des Scharmützelsees beschreibt. Dem heutigen Besucher kann der Zwist der Sprachwissenschaftler egal sein. Mit einem Scharmützel (abgeleitet aus dem Italienischen für „kleines Gefecht“) hat der Name aber wohl nichts zu tun.

Bad Saarow, Pieskow, Wendisch-Rietz…

Am Nordufer des Scharmützelsees liegt Bad Saarow, ein Ort mit etwas mehr als 5.000 Einwohnern. Im Osten liegt Pieskow,  welches, wie auch Bad Saarow-Strand, Marienhöhe, und Silberberg zu Bad-Saarow gehört. Das Südeufer des Scharmützelsees wird durch Wendisch-Rietz geprägt, eine Gemeinde mit 1.500 Einwohnern.

Scharmützelsee
Wassersportparadis Scharmützelsee (Foto von René KappelCC BY 2.0)

Ganz sicher ein Wassersportparadies

Auf eines kann man sich verlassen: Ob gemütlich bei einer Dampferfahrt, hart am Wind bei einer Regatta, entspannt Baden am Standbad oder sportlich mit dem Fahrrad den See umrunden: es viele Möglichkeiten den Scharmützelsee zu entdecken. An mehreren Verleihstationen rund um den See kann man Standup paddle, Tretboote, Elektro- oder Motorboote oder Segeljollen ausleihen, die meisten auch führerscheinfrei. Und anders als z.B. die Adria ist das Märkische Meer nur eine Stunde von Berlin entfernt.

Kajuetboot auf dem Scharmuetzelsee
Segeln auf dem Scharmützelsee (Foto von Sebastian MichalkeCC BY 2.0)

Foto oben: Luftbildaufnahme Scharmützelsee von René KappelCC BY 2.0